Wer nicht sehen kann, ist in gewisser Weise von den Dingen dieser Welt getrennt. Wer nicht hören kann, ist dagegen vornehmlich von anderen Menschen abgeschottet. Diese Feststellung des Philosophen Immanuel Kant besitzt einen hohen Wahrheitsgehalt. Das Hören ist nicht nur das bloße Wahrnehmen von Geräuschen, sondern es ermöglicht auch, sich in der Umgebung besser zu orientieren und mit anderen Menschen zu verständigen. Die Warnsignale von Sirenen oder das Hupen der Autos im Straßenverkehr registriert der Mensch über die Ohren.
Ab dem fünfzigsten Lebensjahr nimmt die Leistungsfähigkeit des Gehörs ab. Akustische Signale werden leiser oder überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Auch ist es möglich, dass Aussagen des Gesprächspartners verzerrt beim Schwerhörigen ankommen. Dadurch kann man dem Gesprächsverlauf nicht mehr flüssig folgen. Häufiges Nachfragen bringt einen Dialog zum Stocken und so täuschen viele Betroffene das Verstehen des Gesagten vor. Diese Täuschung muss nicht sein. Wer das Nachlassen des Gehörs im Alter akzeptiert und den Gang zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt beziehungsweise zum Hörakustiker nicht scheut, kann wieder aktiver Teilnehmer eines kommunikativen Miteinanders sein. Ips/Jv.