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Lokales

Vorbild für Nächstenliebe

Am Martinstag geht es um Barmherzigkeit

Foto: Pixabay

Der 11. November wird im Kalender als Martinstag bezeichnet. An diesem Tag wird dem Mann gedacht, der im Jahr 372 nach Christus zum Bischof von Tours ernannt wurde. Bekannt ist vor allen die Legende seiner Mantelteilung.

Geboren wurde Martin im Jahr 316 als Sohn eines römischen Soldaten. Damit war sein Weg zum Soldaten ebenfalls vorgezeichnet, er trat als 15-Jähriger in die römische Armee ein. Dort fiel er wegen seiner christlichen Nächstenliebe und seiner Bescheidenheit auf, denn der junge Mann unterstützte stets Arme und Kranke denen er begegnete. Die Legende besagt, dass Martin in einem strengen Winter vor den Toren der Stadt Amiens auf einen nackten Bettler traf. Da er nichts anderes bei sich hatte, entschied er sich, seinen Mantel zu teilen, damit sich der Bettler etwas wärmen konnte. Da der Mantel Militäreigentum musste Martin dafür drei war, Tage in Haft verbringen.

Schon während seiner Dienstzeit bereitete sich Martin auf die christliche Taufe vor. Nachdem er freiwillig aus dem Militärdienst ausschied, strebte er die Priesterweihe an. Als schließlich ein neuer Bischof für Tours gesucht wurde, erkoren die Bürger den als Nothelfer bekannten Geistlichen zu ihrem Favoriten. Man sagt, Martin wollte sich dem Drängen der Bevölkerung entziehen, weshalb er sich in einem Gänsestall versteckte. Doch das laute Geschnatter der Gänse verriet ihn. Martin wurde schließlich zum Bischof von Tours geweiht, nahm sich dieser Aufgabe gewissenhaft an und lebte weiterhin Demut und Bescheidenheit vor. Manche sagen, dass der Verrat der Gänse dafür sorgte, dass sie bis heute am Martinstag im Kochtopf landen.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass das Ende des Bauernjahres die Grundlage für den Brauch der Martinsgans bot. Die Bauern mussten im November entscheiden, welche Tiere sie über den Winter hinweg durchfüttern und welche geschlachtet werden sollten. Hinzu kommt, dass der 11. November einst der letzte Tag vor der 40-tägigen Fastenzeit vor Weihnachten war und damit die letzte Gelegenheit für ein deftiges Mahl bot.
Claudia Keller