Um zu beurteilen, wie hoch die Umweltauswirkungen eines Gebäudes sind, muss sein gesamter Lebenszyklus betrachtet werden. In der sogenannten Ökobilanz-Analyse wird der Energie- und Ressourcenverbrauch für Rohstoffgewinnung, Herstellung und Transport im Verhältnis zur Lebensdauer betrachtet. Zudem zeigt sich in der Nutzungsphase über die Jahre, wie nachhaltig ein Baumaterial wirklich ist: Wie lange kann der Baustoff genutzt werden? Wie viel Pflegeaufwand erfordert er und wie oft muss das Material aufgearbeitet oder im Gebäude ausgetauscht werden? Zuletzt stellt sich die Frage, ob sich der Baustoff recyceln oder weiterverwenden lässt.
Keramik hält ein Hausleben lang
Ein typisches Beispiel für einen nachhaltigen, besonders langlebigen Baustoff ist die Fliese. Noch heute lässt sich die Schönheit antiker Fliesenböden oder Mosaiken bewundern. Und sie zeigen, dass die Nutzungsdauer keramischer Wand- und Bodenbeläge nahezu unbegrenzt ist. Teppichböden werden zum Beispiel im Schnitt rund zehn Jahre lang genutzt, bei Laminat bewegt sich die Lebensdauer je nach Qualität und Nutzungsintensität zwischen sechs und 15 Jahren. Kork, PVC oder Kunststoffbeläge bringen es auf bis zu 20 Jahre, Mehrschicht-Parkett kann bei richtiger Pflege immerhin rund 40 Jahre im Haus verbleiben. Keramische Fliesen überstehen problemlos 50 Jahre und mehr, sie überdauern also Generationen. Im Internet gibt es weitere Infos und Tipps zum Leben und Einrichten mit Keramik und Feinsteinzeug.
Schadstofffreie und pflegeleichte Bodengestaltung
Fliesen bestehen aus rein mineralischen Rohstoffen wie Ton, Kaolin und Feldspat. Diese Mineralien enthalten keine Schadstoffe - deshalb tragen Fliesen zu einer gesunden Raumluft bei. Auch für Kleber und Fugenmassen sind unabhängig zertifizierte Produkte auf dem Markt, die keine flüchtigen organischen Verbindungen an die Luft abgeben. Durch die dicht geschlossene, robuste Oberfläche sind Fliesen in der Nutzungsphase ausgesprochen nachhaltig. Denn sie erfordern weder aufwendige Pflegeprozeduren noch Auffrischungsrenovierungen, die Ressourcen und Energie verbrauchen oder gar die Umwelt belasten.
Klimafreundlich: Fliesen aus heimischer Erzeugung
Dank der Rohstoffgewinnung in Werksnähe und dem kurzen Transportweg zum Kunden weisen Fliesen aus heimischen Werken eine deutlich bessere C02 -Bilanz auf als Importfliesen aus Asien oder China. Zusätzlich verbessert sich die Umweltverträglichkeit von Fliesen „made in Germany“ dadurch, dass deutsche Hersteller seit Jahren so energieeffizient wie möglich produzieren und strengste Umweltschutzauflagen erfüllen. (djd-k).