Unabhängig von Öl und Gas werden und den Klimaschutz unterstützen, ohne in Sachen Heizung auf Komfort verzichten zu müssen: Diese Argumente sprechen für den Umstieg von Öl- oder Gaskesseln auf moderne Heizsysteme wie eine Wärmepumpe. Im Neubau bilden sie schon heute die dominierende Technik. Allerdings zögern Eigentümer von Altbauten häufig noch mit einem Wechsel, da sie hohe Kosten, ein aufwendiges Sanieren oder eine komplizierte Handhabung fürchten. Doch was ist dran an den hartnäckigen Vorurteilen, dass Wärmepumpen für ältere Gebäude nicht in jedem Fall geeignet seien?
Vorurteil 1: Wärmepumpen verbrauchen viel Strom
Treiben Wärmepumpen die Kosten fürs Heizen in die Höhe - und heizt man womöglich das Zuhause ausschließlich mit Strom? Dieses Vorurteil lässt sich schnell widerlegen: Tatsächlich machen sich die Anlagen kostenfreie Umweltenergie etwa aus der Umgebungsluft zunutze. „Dazu benötigen Wärmepumpen den Strom lediglich als Antriebsenergie. Auf diese Weise machen sie aus einer Kilowattstunde Strom auf hoch effiziente Weise rund 3 bis 5 Kilowattstunden Wärmeenergie“, erklärt Henning Schulz.
Vorurteil 2: Ohne Fußbodenheizung oder Gebäudemodernisierung geht es nicht
Auch dieses oft zu hörende Argument gegen Wärmepumpen weist der Heizungsexperte klar zurück: „Effiziente Wärmepumpen sind längst in der Lage, Vorlauftemperaturen von 55 Grad oder sogar 65 Grad bereitzustellen. So können bestehende Heizkörper in der Regel auch nach dem Heizungsaustausch problemlos weiter genutzt werden. Gegebenenfalls lohnt es sich, einzelne Heizkörper auszutauschen.“ Details können Hausbesitzer in einer individuellen Beratung mit Fachhandwerkern besprechen. Für einen ersten Überblick eignet sich etwa ein Angebotsservice: Eigenheimbesitzer erhalten auf diese Weise schnell und unkompliziert ein unverbindliches Komplettangebot eines qualifizierten Fachhandwerkers in ihrer Nähe.
Vorurteil 3: Wärmepumpen arbeiten im Altbau ineffizient
Das Fraunhofer Energiesysteme Institut für Solare ISE konnte dieses Vorurteil in einer Untersuchung eindeutig widerlegen: Die Luftwärmepumpen im Bestandsgebäude erreichen im Test eine durchschnittliche Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,1 - aus einer Kilowattstunde Strom wurden also 3,1 Kilowattstunden Wärmeenergie gewonnen. Erdwärmepumpen erreichten im Test sogar eine JAZ von 4,1 im Bestandsgebäude. Damit ist ein effizienter Betrieb der umweltfreundlichen Heiztechnik auch im Altbau nachgewiesen. (djd-k).