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Lokales

Interview mit einer Enzberger Familie: "Wir haben tolle Vereine in Enzberg"

Sandra (44) und Gerald (59) Glöckner sind in Enzberg aufgewachsen und geblieben. Sie erzählen von ihren Erfahrungen mit Vereinen, Veranstaltungen und Nahversorgung in Enzberg

"Neuhinzugezogene finden in Enzberg schnell und unkompliziert Kontakte", betont Familie Glöckner.

Was gefällt Ihnen in Enzberg besonders gut?

Wir haben hier tolle Vereine, von denen einige sehr engagierte Jugendarbeit betreiben. Neuhinzugezogene finden in den Vereinen schnell und unkompliziert Kontakte. Wir sind verkehrstechnisch gut angebunden und zur Naherholung haben wir kurze Wege.

Wo gibt es Nachbesserungsbedarf?

Da gibt es leider einige Punkte: Die Kindergärten sind personell permanent unterbesetzt, sodass die Kinder nicht so betreut werden können, wie es eigentlich für deren Entwicklung notwendig wäre. Öffentliche Gebäude, wie beispielsweise die Turn- und Festhalle sind in einem desolaten Zustand. Nachdem Brücken in Enzberg aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, an der Turn- und Festhalle bereits mehrmals die Heizung ausgefallen war, die Funkantennen vor ein paar Jahren bis zu deren Demontage aus statischen Gründen zu einer Sperrung des Gebäudes führten, ist die Sorge groß, dass es der Turn- und Festhalle irgendwann so geht, wie dem Mühlehof - nicht mehr instandsetzbar, also Abriss und das wäre eine Katastrophe für die Vereine, für Enzberg! Der Dorfplatz ist seit vielen Jahren kein Platz mehr, wo man sich wohlfühlt. Die beiden Sackgassen r Dr. Simonsstraße und Nieferner Straße, entstanden nach den Schließungen der Bahnübergänge, haben sich aus unserer Sicht sehr zum Nachteil entwickelt. Da könnte sich durchaus das Ordnungsamt mal öfters sehen lassen.

Sandra und Gerald Glöckner.
Sandra und Gerald Glöckner.

Wie schätzen Sie die Gemeinschaft im Ort ein?

Also wir schätzen unsere Gemeinschaft in Enzberg schon als gut und funktionierend ein. Unsere Aussage beschränkt sich jedoch sehr stark auf den Bereich der Vereinstätigkeit und der dafür notwendigen Rahmenbedingungen. Darüber hinaus sehen wir eher keine Gemeinschaft. Jeder sorgt sich um sich selbst und wer nicht den Antrieb hat, sich in einem Verein zu engagieren oder an Veranstaltungen mitzumachen, der isoliert sich selbst. Seitens der Kommunalpolitik wird hierzu so gut wie nichts initiiert.

Was ist Ihre Lieblingsveranstaltung im Ort?

Es gibt für uns nicht DIE Lieblingsveranstaltung. Jede Veranstaltung in Enzberg hat ihre Facetten, ihre Highlights, ihre besondere Ausrichtung, manche sind größer, manche sind kleiner, aber genau das macht es eben auch aus. Wir haben große Vielfalt. Das genießen wir und da gehen wir gerne hin!

Wie familienfreundlich ist Enzberg?

Wir sind froh, dass wir in einer guten Nachbarschaft leben. Unsere Kinder sind jedem bekannt und so haben wir selten Sorgen, dass unsere Kinder nicht sicher sind. Irgendein Nachbar meldet sich ganz sicher, wenn da was auffällig wäre. Was wir damit sagen möchten, die Kinderfreundlichkeit Dorfes hängt doch weniger von der Anzahl der Spielplätze und deren Ausstattung ab, sondern mehr vom sozialen Miteinander und dem Umgang mit den Kindern. Kinder muss man auch mal schreien lassen dürfen und der Ball muss auch mal in einen Garten fliegen dürfen. Angebote für Kinder, wiederum in den Vereinen, gibt es viele, also sprich: Wenn's mit der Nachbarschaft klappt, ist Enzberg kinderfreundlich.

Die Nahversorgung ist ...

frustrierend! Die Nahversorgung? Abgesehen vom Einkaufszentrum Schrammel, welches mit dem Auto/Fahrrad zu erreichen ist, gibt es im Ort nahezu nichts mehr. Keinen Metzger, keine Apotheke, nur einen Bäcker, der nicht mehr in der Backstube backt, nur noch ein Arzt. Eine Bankfiliale geschlossen, Drogeriemarkt geschlossen. Tante-Emma-Laden geschlossen.

Stichwort Naherholung:

Eigentlich sollten wir mit den Möglichkeiten der Naherholung zufrieden sein. Wir haben viele Möglichkeiten spazieren zu gehen, Fahrrad zu fahren, Wälder und Wiesen sind praktisch vor der Haustüre, aber dennoch gibt es Grund zur Kritik. Warum gibt es nur wenige Gebiete, die als Wochenendgrundstücke ausgewiesen sind? Warum werden bei den Obstwiesen Unterschiede in Bestand und Neu gemacht? Warum müssen Einfriedungen, kleine Gartenhäuser zurück gebaut oder entfernt werden, wenn sich die Besitzer wechseln? Wir könnten die Naherholung noch ein gutes Stück verbessern, wenn die Kommune ihre Vorgaben hierzu naherholungs-günstiger gestalten würde.