Wer sein bisheriges Leben selbstständig bewältigt hat, dem fällt es im Alter oft schwer, Hilfe anzunehmen, etwa wenn die Einkäufe und das Aufräumen der Wohnung nicht mehr so gut gelingen. Der erste Schritt, um eine Verbesserung der Lebenssituation anzustoßen, ist die Erkenntnis, dass man bestimmte Dinge im Alltag nicht mehr alleine bewerkstelligen kann. Solche Veränderungen können mitunter beängstigend sein, das weitere Leben wirkt weniger beeinflussbar und es entsteht das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Aufgrund dieser unangenehmen Empfindungen neigen einige Menschen dazu, den eigentlichen Hilfebedarf zu verdrängen. Weiterhin fürchten sich manche, um Hilfe zu bitten, weil sie Angst vor Ablehnung haben.
Vielleicht wurden sie früher zurückgewiesen, als sie um Unterstützung baten, und haben dadurch gelernt, alleine zurechtzukommen. Sie möchten nicht als schwach erscheinen. In der Phase des höheren Lebensalters müssen jedoch Umstände akzeptiert werden, die für die Betreffenden noch vor einigen Jahren unvorstellbar waren. Damit die Umstellung nicht zur seelischen Last wird, sollten sie versuchen, sich bestmöglich damit zu arrangieren. Betroffene Personen brauchen ein Bewusstsein dafür, dass es eine Stärke ist, um Hilfe zu bitten, und diese ihnen zusteht. Das Annehmen von Hilfe trägt zur Selbstfürsorge bei. Außerdem stärkt es die sozialen Kontakte. Häufig gelingt dadurch ein Miteinander, bei dem beide Seiten sich wohlfühlen, voneinander lernen und an Erfahrung gewinnen. pm-Pressedienst