Selbstredend hat sich nicht nur die Fläche der Firma und die Anzahl der vorgehaltenen Fahrzeuge vergrößert, nein, auch das Team wächst nach wie vor. Mit den Minijobbern beschäftigt Helmut Burger aktuell 24 Mitarbeiter. „Für die Werkstatt suchen wir noch nach Verstärkung“, sagt er. Neben den Restarbeiten, die beispielsweise im Shop noch zu erledigen sind, muss sich auch das Team neu einspielen – schließlich gibt es zehn neue Kollegen. „Wir arbeiten gerade daran, Strukturen und Abläufe klar zu definieren“, gewährt der Inhaber einen Blick hinter die Kulissen, „schließlich sind jetzt mehr Mitarbeiter beteiligt, da ist es wichtig, dass jeder seine Aufgaben kennt.“ Dennoch schreibe man Flexibilität insbesondere im Umgang mit Kunden weiterhin groß, betont Burger.
Dass sein Unternehmen einmal so wachsen würde, hatte sich der ehemalige Entwickler anfänglich nicht vorstellen können. „Ich habe 2012 aus Interesse im Nebenerwerb angefangen“, blickt Burger zurück. Damals habe sein Fokus auf den Um- und Einbauten für Wohnmobile gelegen. Diesen Zweig wollte er ursprünglich weiter ausbauen. In das Vermieten und die Werkstatt-Tätigkeit ist er nach eigenen Erzählungen eher „reingerutscht“. Die Anzahl der Fahrzeuge wuchs und wuchs – entsprechend auch der Platzbedarf. „Ich habe immer mehr Nachbargrundstücke angemietet“, sagt Burger. In den Jahren 2017 und 2018 wurde dem Gründer klar, dass er sich entscheiden muss: Steigt er voll in die Wachstumsbranche ein – oder meldet er sein Gewerbe ab?

Burger hat sich für die erste Variante entschieden und seinen sicheren Job bei Daimler aufgegeben. Die Suche nach einem Bauplatz, damit Jimbu vernünftig wachsen kann, hat ihn schließlich nach Knittlingen gebracht. Weder in Illingen noch in Mühlacker habe man seine Anfrage positiv beantworten können. „Hier in Knittlingen sind wir sehr freundlich aufgenommen worden.“ Unterstützt wurde er sofort nach den ersten Gesprächen von der VR Bank Enz plus aus Niefern. Als Architekt stand ihm Frank Beuchle aus Vaihingen zur Seite. „Als ich meine Entscheidung 2017/2018 getroffen habe, hat man von Corona noch gar nichts gewusst“, sagt Burger. Die Bauarbeiten mussten dann vergangenes Jahr für sechs Wochen unterbrochen werden. „Mir war klar: Wir müssen weitermachen, schließlich sind die Gelder genehmigt“, berichtet Burger von kräftezehrenden Wochen des Stillstands.
Noch immer ist von Normalität (fast) keine Spur. Aber immerhin die abzuarbeitenden Aufgaben auf der ehemaligen Großbaustelle werden kleiner. Nun gelte es, sich in Knittlingen einzuleben und anzukommen. Vielleicht gelingt dann mit der Zeit auch noch, was anfänglich nicht genehmigt wurde: Helmut Burger wünscht sich, dass er für seine Kunden zwei Wohnmobil-Stellplätze anbieten kann. „Wir verkaufen nicht nur deutschlandweit, sondern europaweit“, sagt der Inhaber. Entsprechend wünschenswert wäre es, wenn Kunden, die im Knittlinger Kreuz vorbeikommen auch direkt vor Ort übernachten könnten. „Vielleicht klappt das ja in einem neuen Anlauf“, zeigt Burger sich zuversichtl ich. Außerdem will er auch den jüngsten Besuchern gerecht werden: In einer Spielecke oder auf einem kleinen Spielplatz sollen Kinder schon bald Spaß haben, während sich ihre Eltern in aller Ruhe mit dem Kauf oder dem Mieten eines Wohnmobils beschäftigen.
Ramona Deeg