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Lokales

KV Knittlingen: Nach Renovierung attraktiv für die gesamte Region

Von Grund auf saniert: Neue Sporthalle mit Umkleideräumen, Gaststätte mit guter Gastronomie, Biergarten und Platz für Veranstaltungen

Der KV Knittlingen hat sein Vereinsheim von Grund auf saniert. Bildquelle: M. Müller

Der erste Kostenvoranschlag musste erst einmal gedanklich verarbeitet werden. Gut eine Million Euro sollte die Renovierung des Vereinsheims des KV Knittlingen kosten. Für einen Verein mit 450 Mitgliedern ein stattlicher Betrag. Das Vereinsheim wurde 1956 gebaut. Im Jahr 1965 kam der Anbau dazu. Nach 30 Jahren hatte der bewährte Pächter aus Altersgründen gekündigt. Eine Generalsanierung stand an.

Eine schwierige Entscheidung, die der Vorstand nicht alleine treffen konnte. Bei der Mitgliederversammlung am 19. Februar 2023 fiel die Entscheidung: Wir machen das. Dazu sagt der erste Vorstand Jürgen Bickel: „,Man kann so ein Projekt nur schaffen, wenn man einen guten Zusammenhalt hat. Diese Gemeinschaft in unserem Verein erfüllt mich mit Stolz.“

Eigenleistung war angesagt. Das begann schon damit, dass das Architekturbüro Göhner und Schrade aus Knittlingen den Kostenvoranschlag unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte. Die weiteren Architektenleistungen übernahm als Vereinsmitglied der freie Architekt Gerd Bühler aus Ölbronn. Die Bauleitung hatte Marco Merkle inne. Als Bauingenieur und Geschäftsführer eines örtlichen Stuckateurbetriebes koordinierte er die Arbeiten am Bau. Und als Kassier des Vereins hatte er dabei auch ein waches Auge auf die finanzielle Seite.

Im März begannen die Abbrucharbeiten. Sie erfolgten komplett in Eigenleistung. Dabei zeigte sich, wie stark der Zusammenhalt im KV Knittlingen ist. Aktive und passive Mitglieder ja sogar Freunde ohne Mitgliedschaft arbeiteten auf der Baustelle. Im Mai war der Abbruch erledigt. Marco Merkle: „Während der Sanierung war ich überwältigt, wie stark sich die Mitglieder und auch die Gönner des Vereins eingebracht haben. Wir sind durch die Renovierung alle näher zusammengerückt.“

Auch die Aufbauarbeiten verliefen nahezu reibungslos. So ist die Renovierung des Gebäudes nach etwa sieben Monaten fast abgeschlossen. Jetzt verfügt der FV Knittlingen über zeitgemäße Umkleideräume für Heim- und Gastmannschaft. Die sanitären Einrichtungen mit Duschen und WC sind auf neuestem Stand. Die Fläche, die zur Verfügung steht, ist zwar gleich geblieben, durch die optimierte Raumaufteilung hat sich jedoch die Nutzung verbessert.

Durch das große Engagement aller Beteiligten blieben die Kosten deutlich unter der ersten Schätzung. Dennoch baut der Verein auch weiterhin auf den Zusammenhalt seiner Mitglieder und Gönner. Mit Vereinsfesten, Turnieren, Teilnahme an Veranstaltungen der Stadt, wie zum Beispiel beim Weihnachtsmarkt, soll wieder Geld in die Kassen gespült werden. Überall engagieren sich die Mitglieder und ihre Familien ehrenamtlich.

Hagen Weber, der zweite Vorstand sagt: „Das war und ist ein Zwei-Generationen-Projekt. Da hat jeder mitgeholfen, vom Jugendlichen bis zum Rentner.“

Der Dank des Vorstands geht daher an alle Mitglieder, Handwerker und Freunde des Vereins, die sich bei dem Projekt eingebracht haben.

Die Gaststätte steht jedem offen.

Im Sommer soll sich der Biergarten mit Leben füllen.
Im Sommer soll sich der Biergarten mit Leben füllen.

Ein wesentlicher Aspekt der Renovierung geht weit über den Verein und über Knittlingen hinaus. Die Gaststätte im neugestalteten Vereinsheim soll ein kulinarischer Anziehungspunkt in der gesamten Umgebung werden. Mit Steffen Amann und Manuel Mendel gibt es zwei Pächter, die sich der gutbürgerlichen Küche mit regionalen Produkten verschrieben haben.

Wieviel Herzblut auch bei ihnen in das Projekt geflossen ist, zeigt sich beim Betreten der Innenräume. Die Innenarchitekten Herzog, Kassel und Partner aus Karlsruhe haben insgesamt vier Bereiche für die Gäste geschaffen:

Der Clubraum direkt bei der Bar ist mit zwei ausgestattet. Hier großen Flachbildschirmen gibt es Fußballübertragungen und die Sportler können nach dem Training oder nach dem Spiel noch zusammensitzen.

„Ersatzbank“ ist der Name für das Restaurant, wo gut und gepflegt in schönem Ambiente gegessen werden kann.

Im Allgäuer Biergarten draußen finden 50 Gäste Platz und im „Strandabschnitt“ können jüngere Gäste und solche, die sich jung fühlen, eine gute Zeit verbringen. Dazu Steffen Amann: „Ich finde es super, dass wir vom Verein freie Hand bei der Gestaltung hatten und uns so nach unseren Vorstellungen einbringen konnten.“

Der KV Knittlingen hat sein Vereinsheim in kürzester Zeit von Grund auf renoviert und damit gezeigt, dass im Team am schnellsten Erfolge erzielt werden. Mathias Müller