Mit der Zunahme heißer Sommertage wird wirksamer Hitzeschutz in Wohnräumen immer wichtiger. Besonders in schlecht gedämmten Gebäuden kann sich Wärme stauen und das Wohnen zur Belastung werden. Um gezielt gegenzusteuern, lohnt sich ein Blick auf typische Schwachstellen. Dachgeschosse gehören zu den größten Problemzonen – vor allem bei ungedämmten oder undichten Dächern. Die Dachfläche wirkt wie ein Hitzeschild: Temperaturen von bis zu 80 Grad auf der Außenseite sind möglich. So gelangt Hitze ungehindert ins Innere. Auch die Ausrichtung der Fenster beeinflusst die Raumtemperatur. Neben Südseiten können auch Ost- und Westfenster erhebliche Wärme hereinlassen. Zudem spielen Fassadenfarben, Dachmaterialien und Oberflächenstrukturen eine Rolle. Neubauten sind seit 2009 durch gesetzliche Vorgaben meist besser gegen sommerliche Hitze geschützt.
Wer ein Haus kauft oder saniert, sollte entsprechende Maßnahmen frühzeitig mitdenken. Architektonische Elemente wie Vordächer, Dachüberstände oder Balkone helfen, direkte Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Außenliegende Beschattungssysteme – etwa Rollläden, Jalousien oder Markisen – bieten besonders effektiven Schutz, da sie Sonnenstrahlen abfangen, bevor sie das Glas durchdringen. Ist das nicht möglich, können Sonnenschutzfolien eine Alternative sein, wenn sie fachgerecht angebracht werden. Auch die Fensterqualität ist entscheidend: Der sogenannte g-Wert gibt an, wie viel Sonnenenergie ins Innere gelangt. Spezielle Verglasungen mit reflektierenden Beschichtungen verbessern den Hitzeschutz, ohne den Lichteinfall stark zu beeinträchtigen. Dämmstoffe mit niedrigem Wärmedurchgangskoeffizienten und hoher Speichermasse – etwa massive Wände – tragen ebenfalls zur Hitzeregulierung bei. Smarte Steuerungen für Beschattung und Lüftung erhöhen den Komfort zusätzlich. Wer keine baulichen Veränderungen plant, kann auch mit richtigem Lüften und temporärem Sonnenschutz viel erreichen. pm